Biber sind im Markt Hallerbach an der bayerisch-tschechischen Grenze nicht allzu beliebt. Als mitten auf der Burg der Nagetiere ein Toter gefunden wird, gerät nicht nur die Verbrecherwelt in Bedrängnis, sondern auch Polizeikommissar Karl Holzinger: Es stellt sich heraus, dass dieser bizarre Mord gerade für ihn besonders existenzgefährdend ist.
Eine kriminelle Grenzregion mit Nagerproblem und ein Kommissar auf der Flucht – originell, humorvoll und bis zur letzten Seite überraschend.
(Klappentext EMONS Verlag)
206 Seiten – 10,90 € ISBN: 978-3-7408-0010-9
Bibergeil
So der Titel meines ersten Kriminalromans. Sicher denken Sie jetzt als erstes: Ist das aber ein versauter Titel! Aber weit gefehlt: Bibergeil heißt wirklich so und ist ein uralter Apothekerstoff. Er entsteht in den Analdrüsen der Biber, dient den Tieren zur Reviermarkierung und wird auch heutzutage noch (mit Gold aufgewogen!) in der Parfümindustrie verwendet.
Hier ein paar Appetithappen:
(S. 37) Immer wieder stieß der unglückliche Altbauer Koberer auf seiner verzweifelten Suche nach identifizierbaren Überresten seiner im Nachhinein unbegreiflichen Tat auf Spuren von Biberaktivitäten. Aber die waren alle frisch. Von dem Damm, den er in die Luft gesprengt hatte, war weit und breit nichts zu sehen – und auch nicht von seinem unschuldigen Opfer.
(S. 65) Durchaus interessiert hob der Karl eine Augenbraue. Er schaute sehr apart aus, wenn er das machte. Seltsam, dass diese Festung noch keine im Sturm erobert hatte.
(S. 72) “Hast zu langsam geschaut”, meinte der Besucher, während der Biberbeauftragte neben ihm zusammensackte, und schloss die Hand um ein winziges, jetzt leeres Fläschchen in seiner Jackentasche. In der Ferne wetterleuchtete es, Donner grollte. Alles passte perfekt.
(S. 97) “Aber es sind eh keine Biber mehr da”, sagte er. “Hab ich mir schon gedacht, dass die abhauen. Wir möchten ja auch nicht in einem Haus leben, wo eine Leiche durchs Dach geblutet hat, oder?”
(S. 108) Sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Eine hilflose, wehrlose Elfe sah er in ihr, die unter den groben Händen von Bogumir, diesem Dracula-Verschnitt, jegliche Magie verloren hatte.
(S. 117) “Ach, weißt, Holzinger, du kannst dich jetzt aufregen, soviel du willst, du kannst mich beleidigen und mir ans Bein pinkeln, ich bin dir deswegen gar nicht böse. Ich hab Verständnis für dich. Muss hart sein, wenn die Liebe stirbt, oder?”
(S. 139) Hinter seinem Rücken stürzte sein Haus – das Haus seiner Mutter – in sich zusammen. Vor ihm dräute die Ursache dieser Katastrophe: Aufgereiht wie ein feindlicher Indianerstamm auf dem Hügelkamm, waren da Hunderte von Bibern, ihre scharfen orangefarbenen Hauer leuchteten in dem seltsam gelblichen Licht eines übergroßen Mondes.
(S. 169) Wie unter einem Bann schaltete er den Geigerzähler an und versenkte ihn in den alten, verbeulten Blecheimer, in dem er die Miezi transportiert hatte. Das Gerät fing wie verrückt an zu ticken!
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Durch Nutzung dieser Website stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Akzeptieren Mehr dazu Datenschutzbelehrung und Cookieinformation